Rhone
Kräftige Rotweine, intensive Weißweine und charmante Rosés - dafür ist die französische Weinregion Rhône bekannt. Einige der legendärsten Weine stammen von hier, und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Wie in der Bourgogne hat auch diese Region eine Weinbautradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht.
Die besten Rhone-Weine
Die Rhone-Region besteht aus zwei spezifischen Teilen mit eigenem Charakter. Im nördlichsten Teil befinden sich die Weinberge in der Nähe des Flusses Rhone, während die Weinberge im südlichen Teil Dutzende von Kilometern vom Flussufer entfernt sind. Wie in der Bourgogne gibt es auch in dieser Region eine Weinbautradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht.
Die nördliche Rhône ist vor allem für ihre Côte-Rôtie-, Cornas- und Hermitage-Weine bekannt. Einige der besten Weine der Welt werden hier hergestellt. Der südliche Teil ist vor allem für die Weine der Côte du Rhone und Châteauneuf-du-Pape bekannt.
An der Rhône gibt es eine große Vielfalt an Rebsorten, von denen Shiraz, Grenache, Cinsault, Mourvèrde, Muscat, Viognier, Marsanne und Rousanne am bekanntesten sind.
Die Geschichte der Rhone-Weine
Wie das Burgund hat auch diese Region eine Weinbautradition, die auf die Römerzeit zurückgeht. Römische Anbaumaßnahmen, darunter der berühmte päpstliche Weinberg unter Papst Clemens V. in Avignon, sowie griechische und römische Einflüsse bereicherten den Weinbau vor mehr als 2.000 Jahren, formten terrassenförmige Weinberge und sicherten den Fortbestand des Weinbaus nach dem Niedergang des Römischen Reiches.
Die Ausweitung der Weinberge durch Papst Clemens V. im Jahr 1309 war die Geburtsstunde der Weine der Côtes du Rhône, die auch nach der Rückkehr des Papstes nach Rom im Jahr 1378 noch Bestand hatten. Trotz Herausforderungen wie dem Ausbruch der Reblaus im 19. Jahrhundert blieb die Region hartnäckig, was 1937 in der offiziellen Anerkennung der Côtes du Rhône als AOC gipfelte und ihren angesehenen Status festigte. Die anschließende Einführung der Côtes du Rhône Villages (AOC) im Jahr 1967 unterstrich das weinbauliche Erbe der Region noch weiter.
Wo genau liegt die Weinregion Rhône?
Die französische Weinregion ist nicht ohne Grund nach dem Fluss Rhône benannt. Immerhin erstreckt sie sich über rund 200 Kilometer entlang ihrer Ufer von Vienne im Norden bis Avignon im Süden. Insgesamt umfasst das Weinanbaugebiet 71.000 Hektar Rebfläche. An dieser Stelle wird es ein wenig kompliziert. Denn die Rhône-Region ist in zwei sehr unterschiedliche Gebiete unterteilt. Die nördliche Rhône ist das kleinere Weinanbaugebiet. Hier herrschen sehr steile und manchmal sehr karge Hänge vor. Die nördliche Rhône beherbergt bekannte Appellationen wie Côte-Rôtie, Cornas, Hermitage und Saint-Joseph.
Die südliche Rhône ist nicht ganz so zerklüftet und verfügt über deutlich mehr Rebfläche. Außerdem ist es hier deutlich wärmer als im Norden. Châteauneuf-du-Pape ist die bei weitem bekannteste Appellation der südlichen Rhône, aber auch Gigondas rückt immer mehr ins Rampenlicht. Übrigens gibt es einen Wein, der die Kluft zwischen Nord und Süd überbrückt und beide Gebiete vereint: Die Côtes du Rhône. Genauer gesagt, die Côtes du Rhône. Die Weinberge, die für diese bezaubernden Alltagsweine zugelassen sind, befinden sich in beiden Rhône-Gebieten. Das Gleiche gilt auch für die darüber liegende Qualitätsstufe - die Côtes du Rhône Villages.
Welche Rebsorten werden in der Region Rhône angebaut?
Im Prinzip gilt für die Rhône folgende Unterscheidung: Während in der nördlichen Rhône der Syrah der große Star ist, dominiert im Süden die Grenache. Tatsächlich gibt es aber eine viel größere Vielfalt an Rebsorten. So ist es im Norden seit langem üblich, Syrah mit einem kleinen Anteil der weißen Rebsorte Viognier zu mischen, um die Farbe und den Geschmack des Weines zu stabilisieren. Darüber hinaus werden die beiden weißen Rebsorten Marsanne und Roussanne verwendet, um charaktervolle und sehr intensive Weißweine zu erzeugen.
In der südlichen Rhône ist ein großer Teil der Weinberge mit Grenache bepflanzt, aber auch Syrah ist sehr verbreitet. Weitere rote Rebsorten sind Mourvèdre, Carignan und Cinsault, um nur einige zu nennen. Allein für einen Châteauneuf-du-Pape sind nicht weniger als 13 Rebsorten zugelassen. Die Rebsortenvielfalt ist hier also viel größer. Zu den weißen Rebsorten gehören neben Viognier, Marsanne und Roussanne auch Rebsorten wie Grenache Blanc, Clairette oder Bourboulenc.
Klima und Böden in der Region Rhône
Wie Sie vielleicht schon vermutet haben, gibt es auch zwischen der nördlichen und der südlichen Rhône einige bedeutende Unterschiede. So herrscht im Norden ein kontinentales Klima mit mediterranen Einflüssen vor. Der legendäre Mistralwind kann hier besonders eisig wehen. Genau aus diesem Grund stehen die meisten Reben an windgeschützten Hängen. Im Süden hingegen herrscht ein mediterranes Klima mit meist sehr heißen Sommern vor. Auch hier weht der Mistral. Die Winzer brauchen die Reben aber kaum davor zu schützen. Im Gegenteil, ohne ihn würden die Trauben an den heißen Sommertagen regelrecht verkochen. Während der Mistral an der nördlichen Rhône also eher ein Fluch ist, ist er an der südlichen Rhône ein wahrer Segen.
Auch die Böden sind sehr unterschiedlich. Im Norden sind Granit und Schiefer die wichtigsten Bodenarten. Beide Bodentypen verleihen den Weinen eine große Mineralität. Im Süden hingegen sind Sand und Ton sehr verbreitet. Diese Böden bringen vollmundige und kräftige Weine hervor. Dann gibt es noch die charakteristischen weißen Kieselsteine, die vor allem in Châteauneuf-du-Pape zu finden sind. Sie speichern tagsüber die Wärme und geben sie nachts wieder ab. Genau das ist der Grund für die unglaubliche Intensität der Weine.
Wie schmeckt ein Rhône-Wein?
Die Weine lassen sich geschmacklich nicht kategorisieren, weil die nördliche und die südliche Rhône so unterschiedlich sind. Aber sie lassen sich sehr gut gruppieren. Ein Syrah von der nördlichen Rhône glänzt nicht nur mit kräftigen Fruchtnoten von Brombeeren oder dunklen Pflaumen, sondern auch mit würzigen Anklängen von schwarzem Pfeffer, schwarzen Oliven und Kräutern. Einige Weine weisen auch beeindruckende mineralische Akzente auf. Die Rotweine aus der südlichen Rhône sind meist kräftiger und intensiver. Hier stehen die Fruchtnoten eher im Vordergrund, aber auch eine wunderbare Kräuterwürze findet sich in ihnen. Da die Weine aus dem Süden meist Cuvées sind, sind sie noch komplexer und vielschichtiger.
Die Weißweine sind in der Regel intensiv und punkten mit einem blumigen Aroma und einer frischen Struktur. Dies gilt übrigens für Weißweine aus dem Norden wie aus dem Süden. In der südlichen Rhône ist die Appellation Tavel auch ein Hotspot für aromatische und leicht zugängliche Roséweine.
Welche Speisen passen gut zu Rhône-Weinen?
Wenn Sie einen Rhône-Wein zu einem Essen servieren möchten, eignen sich die roten Sorten am besten, wenn die Speisen auf dem Teller etwas intensiver und würziger sind. Geschmortes Lamm, Wild aller Art oder Steaks in allen Variationen passen zum Beispiel sehr gut dazu. Beachten Sie jedoch, dass die Rotweine der Rhône oft einen recht hohen Alkoholgehalt haben. Wenn Sie also mehrere Gänge servieren, ist es nicht unbedingt ratsam, sie zu Beginn zu servieren.
Rhône-Weißweine passen hervorragend zu kräftigen Fischgerichten, z. B. zu einer gegrillten, mit Kräutern gefüllten Dorade. Aber auch mittelkräftige Käsesorten sind eine sehr gute Begleitung. Wenn Sie einen mediterranen Salat oder Ratatouille mit Couscous servieren, empfehlen wir dazu einen Roséwein von der Rhône. Diese Kombination ist einfach unschlagbar.
Welches sind die besten Weine von der Rhone?
Die besten Weine der Rhône stammen aus zwei Gebieten: der nördlichen Rhône (Hermitage) und der südlichen Rhône (Chateauneuf du Pape). Die Frage, was der beste Wein ist, ist natürlich eine persönliche und hängt vom Geschmack ab. Zu den besten Erzeugern oder den für ihre Qualitätsweine bekanntesten Produzenten gehören Chapoutier, Jaboulet Aine, Guigal, Henri Bonneau, Clos de Caillou und Rayas...
Winzer
Klassifizierung der Rhone-Weine
In der Rhône-Region gibt es mehr als 30 verschiedene AOC-Appellationen, von denen die folgenden drei zu den bekanntesten Weinregionen gehören:
- Die Côtes du Rhône (AOC): steht für Dörfer, die für ihre außergewöhnliche Weinqualität bekannt sind. Um das Etikett dieser AOC tragen zu dürfen, müssen die Rosé- und Rotweine zu mindestens 40 % mit Grenache verschnitten werden. Bei den Weißweinen ist der Anteil doppelt so hoch, kann aber zwischen bestimmten Rebsorten variieren, nämlich Clairette, Grenache Blanc, Viognier, Roussanne, Marsanne und Bourboulenc.
- Châteauneuf-du-Pape (AOC): erlaubt bis zu 19 Rebsorten. In den benachbarten Regionen sind noch mehr Sorten zugelassen. Der Châteauneuf-du-Pape ist der Wein, für den das Rhonetal besonders bekannt ist, wird aber auch als der beste Rotwein der südlichen Rhône gefeiert.
- Gigondas (AOC): Hier wird hauptsächlich Grenache Noir angebaut, daneben gibt es noch eine kleine Anzahl anderer zugelassener Rebsorten.