M. Chapoutier
Die Weine von Michel Chapoutier werden auf der Grundlage einer tiefen Familientradition hergestellt. Sein Ansatz ist einfach: die Trauben und das Land sprechen lassen und jeden Tag etwas Neues lernen.
Die Geschichte von Michel Chapoutier ist im Rhône-Tal verwurzelt und reicht bis ins Jahr 1808 zurück, als sich die Familie Chapoutier erstmals in Tain-l'Hermitage niederließ. Der eigentliche Wendepunkt kam im Jahr 1879, als Polydor Chapoutier die ersten Weinberge erwarb und damit den Grundstein für eines der angesehensten Weingüter der Rhône legte.
Im Laufe der Jahre erwarb sich die Familie einen hervorragenden Ruf für hervorragende Qualität und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren. Mitte des 20. Jahrhunderts, unter der Leitung von Max Chapoutier, erlebte das Unternehmen ein solides Wachstum. Doch erst Michel Chapoutier, der 1990 die Leitung übernahm, hat das Spiel wirklich verändert.
Er brachte das Weingut dazu, vollständig auf biologischen und biodynamischen Weinbau umzustellen, da er der Meinung ist, dass die besten Weine aus Weinbergen kommen, die in perfekter Harmonie mit der Natur stehen. Darüber hinaus führte er das Konzept der Einzellagenweine ein, das es jedem Weinliebhaber ermöglicht, die vielen Schichten und Nischen des einzigartigen Charakters der Weine aus den verschiedenen Lagen zu genießen. Und schließlich hat Michel dafür gesorgt, dass jedes Etikett eines Chapoutier-Weines in Blindenschrift gedruckt ist - ein Zeichen für alle, die nicht sehen können, aber dennoch einen guten Wein zu schätzen wissen.
Das Weingut bleibt unter der Kontrolle der Familie, die nun die Verantwortung an die nächste Generation weitergibt. Die Vision von Michel bestimmt weiterhin alles, was sie auf dem Weingut tun.
Die Weinberge
Die Weinberge von Chapoutier liegen im Rhônetal und erstrecken sich über 240 Hektar im nördlichen und südlichen Teil des Tals. Das Herzstück des Betriebs liegt in Hermitage. Hier besitzt das Unternehmen 33 Hektar - die wohl wertvollste Rebfläche in ganz Frankreich. Das Durchschnittsalter der hier gepflanzten Rebstöcke liegt bei erstaunlichen 75 bis 80 Jahren. Die Erträge sind gering. Aber die Geschmacksintensität des Weins, der aus sehr alten Trauben hergestellt wird, ist bemerkenswert.
Neben Hermitage besitzt Chapoutier Weinberge in Côte-Rôtie, Crozes-Hermitage, Saint-Joseph, Châteauneuf-du-Pape und mehreren anderen Appellationen der Rhône. Sie besitzen Weinberge in anderen Teilen Frankreichs und sogar im Ausland, aber die Rhône bleibt ihre Heimat.
Alle Arbeiten in den Weinbergen werden mit Respekt vor dem Boden durchgeführt. Seit 1990 wird das Weingut bewirtschaftet.
Das Terroir
Bei Chapoutier nimmt man das Terroir ernst. Das Rhônetal ist bekannt für seine unterschiedlichen Böden - Granit, Lehm, Kalkstein und Kieselsteine -, die dem Wein verschiedene Charaktere verleihen. In Hermitage bringen die steilen Hänge und die ungewöhnliche Mischung aus Granit- und Schwemmlandböden intensive und langlebige Rotweine hervor, während die Weißweine reichhaltig und nuanciert sind.
Michel Chapoutier ist der Meinung, dass die optimalen Weine einen Einblick in ihre Herkunft gewähren. Mit diesen Weinen versucht der Winzer, etwas sehr Radikales und doch sehr Altmodisches zu tun: den unverfälschten Charakter einer jeden Parzelle, in diesem Fall des Hügels von Montalcino, zur Geltung zu bringen.
Die verwendeten Trauben
Chapoutier arbeitet mit den klassischen Rebsorten der Rhône. Im Norden dominiert die Syrah bei den Rotweinen, insbesondere in Hermitage und Côte-Rôtie. Bei den Weißweinen dominieren die beiden Rebsorten Marsanne und Roussanne, die strukturierte und tiefgründige Weine hervorbringen.
In der südlichen Rhône sind Verschnitte häufiger anzutreffen. Die wichtigsten roten Rebsorten sind Grenache, Syrah und Mourvèdre. Bei den Weißweinen werden eher Grenache Blanc, Viognier und Clairette verwendet. Chapoutier stellt auch Rebsortenweine her, um die einzelnen Rebsorten hervorzuheben.
Art der Weinherstellung
Bei Chapoutier zeichnet sich die Weinbereitung durch minimale Eingriffe des Winzers aus. Die Trauben werden von Hand geerntet und dann sorgfältig sortiert. Die Gärung erfolgt fast immer mit einheimischen Hefen, und Michel versucht, so weit wie möglich auf Schönung und Filtration zu verzichten (die Franzosen nennen diese "Interventionen" Mont-Blanc-Weine, weil sie so klar sein sollen wie der berühmte Gletscher). Diese Vorgehensweise trägt dazu bei, den Charakter des Weinbergs und der Trauben zu erhalten.
Bei den besten Weinen, insbesondere bei den Abfüllungen aus Einzellagen, wird die Weinbereitung auf eine ganz neue Ebene gehoben. Biologische und biodynamische Praktiken sorgen für ein Gleichgewicht und Gesundheit im Weinberg, die für große Weine unerlässlich sind. Die Handlese der Rebsorten zu ihrem optimalen Zeitpunkt gewährleistet, dass die Trauben zum richtigen Zeitpunkt in die Kellerei gelangen. Durch das Sortieren der Trauben am Ende der Weinbereitung werden nur die besten Trauben in die Gärbehälter gegeben.
Die Biodynamik wird bei Chapoutier bis zum Ende der Produktionskette - bis in den Weinkeller und sogar darüber hinaus - angewendet. Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen können die Winzer dank der Präzision der Biodynamik mit den natürlichen Zyklen und Rhythmen arbeiten. Sie können ihre Arbeit zum Beispiel mit dem Mondzyklus abstimmen und dieses Wissen auf vielfältige Weise nutzen.
Ein weiterer Grund ist, dass sie mit dem größtmöglichen Respekt vor den Lebewesen arbeiten können, die den Wein ausmachen. Damit sind nicht nur die Menschen gemeint, die von morgens bis abends im Keller arbeiten, sondern auch die Hefen, Schimmelpilze und andere Mikroflora, die im und um den Keller herum leben. Sie alle sind an der Gärung beteiligt und verwandeln das, was sonst nur Traubensaft wäre, in Wein.
3 Wissenswertes
- Braille-Etiketten: Seit 1996 wird jede Flasche Chapoutier-Wein mit einer Botschaft in Braille-Schrift versehen. Diese Idee geht auf einen sehbehinderten Freund der Familie zurück, der sich dadurch aber nie davon abhalten ließ, die vielen exquisiten Wein- und Essenserlebnisse seines Lebens zu genießen. Dies ist eine kleine, aber bedeutungsvolle Geste, um Wein noch zugänglicher zu machen.
- Fokus auf einzelne Weinberge: Michel Chapoutier war einer der Ersten an der Rhône, der Weine aus Einzellagen herstellte, anstatt alles miteinander zu vermengen. Dieser Ansatz der "Sélections Parcellaires" wurde von vielen in der Region übernommen.
- Weltweiter Fußabdruck: Obwohl Chapoutier seinen Sitz im Rhônetal hat, besitzt er auch Weinberge in Ländern wie Australien, Portugal und Spanien. Michels Angebot ist global, und seine Bemühungen, mit verschiedenen Terroirs zu experimentieren, kennen keine Grenzen.
WeiterlesenTrauben in Weinen aus Chapoutier
Chapoutier befasst sich mit den klassischen Rebsorten der Rhône. Im Norden dominiert die Syrah bei den Rotweinen, vor allem in Hermitage und Côte-Rôtie. Bei den Weißweinen sind es die beiden Rebsorten Marsanne und Roussanne, die für strukturierte, tiefgründige Weine sorgen.