Barolo
Ein Rotweinriese aus dem Piemont: Der kraftvolle und komplexe Barolo aus dem Piemont war ein Liebling des Königshauses von Savoyen. Auch heute noch ist dieser Rotwein einer der großen italienischen Stars der Weinwelt.
Die besten Weine aus Barolo
Ein Rotweinriese aus dem Piemont: Der kraftvolle und komplexe Barolo aus dem Piemont war ein Liebling des Königshauses von Savoyen. Auch heute noch ist dieser Rotwein einer der großen italienischen Stars der Weinwelt.
Woher kommt der Barolo?
Wenn ein Wein nach dem Gebiet benannt ist, in dem er gedeiht, wissen die Weinliebhaber, dass es hier auf die Herkunft ankommt. Genau das ist beim Barolo der Fall. Das nur 1.800 Hektar große Gebiet im Piemont im Nordosten Italiens wurde nach der Stadt Barolo benannt, die das Epizentrum der Weinherstellung ist. Neben Barolo selbst umfasst das Gebiet neun weitere Dörfer. Die besten Lagen erstrecken sich jedoch über die Gemeinden Serralunga d'Alba, Monforte d'Alba, Castigione Falletto, La Mora und natürlich Barolo.
Die Landschaft hier, die seit 2014 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist von Hügeln geprägt, deren Weinberge auf einer Höhe zwischen 300 und 450 Metern liegen. Als sich das Meer vor 16 Millionen Jahren aus dem Gebiet der heutigen Langhe zurückzog, hinterließ es ein Substrat aus Ton, Kalkstein, Mergel, Tuffstein und Kreide - in verschiedenen Schichten. Die Böden der Anbaugebiete variieren zwischen Kalk-Mergel-Böden um La Morra und Barolo und höheren Anteilen von Sandstein um Monforte, Serralunga und Castiglione.
Welche Trauben sind in einem Barolo enthalten?
Eine Rebsorte gedeiht besonders gut auf diesen sehr unterschiedlichen Böden. Nämlich die rote Nebbiolo-Traube. Sie ist in der Tat die einzige zugelassene Rebsorte für den Barolo. Das war schon seit Jahrhunderten so, bevor der Barolo 1966 den DOC-Status und damit die geschützte Ursprungsbezeichnung erhielt. Im Jahr 1980 adelte Italien das prestigeträchtige Gebiet dann mit dem DOCG-Status. Mehr Weinqualität kann man mit strengeren Statuten nicht erreichen.
Und auch wenn der Nebbiolo offiziell die einzige Rebsorte für einen Barolo mit geschützter Ursprungsbezeichnung wurde, änderte sich für die Winzer nichts. Sie setzten einfach ihre Tradition fort. Das heißt aber nicht, dass der Geschmack über die Jahrhunderte gleich geblieben ist. Das war nicht der Fall.
Wie hat der Barolo früher geschmeckt?
Im Jahr 1730 wurde der Rotwein in einem Brief zwischen englischen Kaufleuten erstmals als Barolo bezeichnet. Auch dieser bestand ausschließlich aus Nebbiolo. Der damalige Barolo hatte allerdings noch eine große Restsüße. Aufgrund der späten Reifung des Nebbiolo fand die Gärung in den kalten Wintermonaten statt. Die niedrigen Temperaturen in den Weinkellern führten oft dazu, dass die alkoholische Gärung zum Stillstand kam und der entstandene Wein nicht vollständig vergoren war.
Der heutige Barolo wurde im 19. Jahrhundert mit Hilfe des französischen Önologen Louis Oudart entwickelt. Er wurde um 1850 von der Marchesa Giulia Falletti di Barolo in die Gemeinde Barolo gerufen, um sie in ihrem Weingut beratend zu unterstützen. Nicht ohne Grund! Dank seiner langjährigen Erfahrung in der Champagne war Oudart mit einem solchen verzögerten Gärungsprozess bestens vertraut - und er wusste, was man dagegen tun konnte. So verlegte er den Gärungsprozess in den neu gebauten unterirdischen Keller, sorgte für konstante Temperaturen und verbesserte die Hygiene. Das Ergebnis war ein Barolo, der dem heutigen sehr ähnlich war. Die königliche Familie von Savoyen fand schnell Gefallen an diesem neuen Barolo. Dies war der Beginn des Siegeszuges dieses einzigartigen Weines um die Welt.
Wie schmeckt ein Barolo heute?
Bis in die 1980er Jahre war diese Frage leicht zu beantworten. Bis dahin war ein Barolo nicht nur kräftig und würzig, mit intensiven Noten von Beeren, Teer, Trüffel, Nelken und Muskatnuss, sondern hatte auch sehr präsente, wenn nicht sogar harte Tannine. Genau das war der Grund, warum ein Barolo immer noch mindestens zwei Jahre lang in Holzfässern reifen muss. Und warum er so lange haltbar ist. Damals war ein junger Barolo wegen seiner dominanten Tannine kaum trinkbar. In den 1980er Jahren gingen die Verkaufszahlen deshalb sogar zurück. Glücklicherweise markiert das Jahr 1986 jedoch den Beginn der Barolo Boys, angeführt von Elio Altare.
Die Legende besagt, dass Altare nach einer Reise ins Burgund mit einer Kreissäge in den Keller seines Vaters hinabstieg und die großen alten Holzfässer aus slawonischer Eiche zersägte. Schließlich benutzte man in Burgund Barriques, und das wollte er auch. Sein Vater sah das ein - und vererbte das Weingut seinen Töchtern. Altare aber wollte nichts weniger, als mit seiner Gruppe von Weinliebhabern den Barolo zu revolutionieren und ihn zum besten Wein der Welt zu machen. Zu den Jungen gehörten Luciano Sandrone, Giorgio Rivetti, Enrico Scavino und das einzige Mädchen, Chiara Boschi. Sie alle einte die Vision, einen eleganten Barolo zu produzieren, der früher getrunken werden konnte. Um dies zu erreichen, experimentierten sie mit Techniken, die Altare von seinen Reisen mitgebracht hatte. Seitdem gibt es nicht nur den traditionellen Barolo-Stil, sondern auch den modernen, der früher zugänglich und im Allgemeinen eleganter und raffinierter ist.
Wie trinkt man einen Barolo?
Die Langlebigkeit eines Barolos hat sich jedoch nicht verändert. Ob moderner oder traditioneller Stil, beide Sorten können in der Flasche wunderbar reifen und versprechen auch im hohen Alter noch großen Genuss. Wenn Sie einen reifen Barolo haben, der zehn, zwanzig Jahre oder noch älter ist, empfehlen wir Ihnen, den Wein vorher zu dekantieren. So verhindern Sie, dass Sie versehentlich den Bodensatz, der sich über die Jahre der Lagerung abgesetzt hat, ins Glas gießen. Unser Tipp: Bevor Sie den Wein vorsichtig aus der Flasche in eine Karaffe gießen, um ihn vom Bodensatz zu trennen, stellen Sie ihn bitte mindestens 24 Stunden lang aufrecht hin oder legen ihn in einen Dekantierkorb. Normalerweise wird Wein liegend gelagert. So kann sich der Bodensatz am Boden der Flasche absetzen.
Wenn Sie hingegen einen jungen Barolo genießen möchten, empfehlen wir Ihnen, ihn mindestens fünf Stunden vorher in einer großen Karaffe zu dekantieren. Der auf diese Weise zugeführte Sauerstoff mildert die Tannine. Im Allgemeinen sagt man, dass eine Stunde im Dekanter die Reifung eines Jahres ausgleicht.
Winzer
Welche Speisen passen gut zu einem Barolo?
Im Englischen gibt es ein kulinarisches Sprichwort: Was zusammen wächst, gehört zusammen. Und im Piemont heißt das: Trüffel. Ein Barolo passt zu jedem erdenklichen Trüffelgericht. Vor allem die gereiften Sorten machen hier mit ihren tertiären Aromen von Unterholz und getrockneten Pilzen eine hervorragende Figur. In der Tat ist die Kombination ein kulinarischer Genuss!
Das gilt aber auch für geschmortes Wild oder Rindfleisch. Hier können Sie auch einen jungen Barolo genießen, der vorher dekantiert wurde. Und wenn der Rotwein dann auch noch von legendären Erzeugern wie Altare, Sandrone, Conterno, Giacosa, Burlotto, Ceretto, Bussolo oder Gaja stammt, kann man geschmacklich wirklich nichts falsch machen. Entdecken Sie jetzt faszinierende und hochwertige Barolo-Weine bei Best of Wines.