
Syrah (Shiraz)
Die Syrah-Traube wird in Australien und Südafrika auch Shiraz genannt. Diese Traube wird hauptsächlich in warmen und sonnigen Regionen angebaut. Aber egal wie man diese rote Traube nennt, sie bringt sehr kräftige, konzentrierte und fruchtige Weine hervor, die ewig lagern können und sich mühelos mit den meisten Gerichten kombinieren lassen. Nicht zuletzt wegen ihrer guten Kombinierbarkeit mit vielen Gerichten ist diese Traube in der ganzen Welt sehr beliebt geworden.
Geschmack
Die Weine sind fruchtig. Je nach Reifegrad des Weins und der Trauben liegt der Schwerpunkt entweder auf roten Früchten (Himbeeren) oder schwarzen Früchten (Brombeeren, Kirschen). Charakteristisch ist die Würzigkeit (z. B. Pfeffer und Nelken) und dunkle Schokolade, Rauch, tierische (Leder) und sogar einige chemische (Gummi) Elemente. Die Syrah-Traube kann Weinen eine große Komplexität verleihen.
Woher stammt die Rebsorte Syrah?
Da das nördliche Rhônetal eines der ältesten Anbaugebiete für Syrah ist, könnte man annehmen, dass dies auch die Heimat der Rebsorte ist. Tatsächlich ist dies aber nicht sicher. Es gibt immer noch die Theorie, dass die Rebsorte aus dem Iran stammt. Und zwar aus der Stadt Shiraz. Wie die Sorte dann nach Frankreich kam, ist völlig unbekannt. Sicher ist nur, dass sie sich dann vom Rhônetal aus vor allem in Südfrankreich verbreitet hat.
Übrigens heißt die Rebsorte in Frankreich nicht Shiraz, sondern Syrah. Und das ist ganz wichtig. Denn in der Weinwelt werden die beiden unterschiedlichen Namen mit zwei völlig verschiedenen Weinstilen in Verbindung gebracht. Aber bevor wir Ihnen mehr darüber erzählen, schauen wir uns erst einmal an, wo der Shiraz Shiraz genannt wird.
Syrah weltweit
Es ist recht selten, dass man genau feststellen kann, wann eine Rebsorte zum ersten Mal in einem Land angepflanzt wurde. Im Falle Australiens und des Shiraz ist dies jedoch sehr gut dokumentiert. Als James Busby 1833 nach Australien auswanderte, hatte er Syrah-Reben im Gepäck, wie seine Einwanderungspapiere belegen. Dank des warmen Klimas und der vielfältigen Böden hat sich der Shiraz hier zu einer ikonischen Rebsorte entwickelt.
Natürlich ist die Rebsorte inzwischen auch in vielen anderen Ländern zu finden. Weltweit sind sage und schreibe 181.000 Hektar mit Shiraz oder Syrah bepflanzt. Frankreich liegt mit 62.000 Hektar an der Spitze. In Australien sind es 38.000 Hektar - allerdings sind die Weine aus Down Under mindestens so bekannt wie ihre französischen Pendants. Auch in Spanien, Argentinien, Südafrika und den USA gibt es sehr große Shiraz-Anbaugebiete. Ja, sogar in der deutschen Pfalz wird die Rebsorte erfolgreich angebaut!
Wie schmeckt der Syrah?
An dieser Stelle müssen wir ein wenig ins Detail gehen. Schließlich hat die Rebsorte nicht umsonst zwei verschiedene Namen. Sie vereinen auch zwei völlig unterschiedliche Geschmacksprofile. Generell lässt sich sagen, dass die Weine immer fruchtige Noten von Cassis, Brombeere, Pflaume und schwarzer Kirsche sowie schwarzen Pfeffer und schwarze Oliven vereinen. Je nach Stil sind diese jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Die französischen Syrahs sind oft schlanker, eleganter und würziger. Sie haben eine feste Struktur mit ausgeprägten Tanninen und einer lebendigen Säure. Erdige Noten wie Oliven oder Leder sind typisch. Der Alkoholgehalt ist moderat (ca. 13 Vol. %), was sie herzhafter und weniger opulent macht. Australische Shiraz-Weine hingegen sind kräftiger, fruchtbetonter und weicher. Sie haben einen höheren Alkoholgehalt (oft über 14 % vol.) und eine cremige Textur. Die Tannine sind weicher, so dass der Wein früher trinkreif ist. Darüber hinaus finden sich häufig Aromen wie dunkle Schokolade, Blaubeeren, Kirschen und Kokosnuss.
Was sind die idealen Anbaubedingungen für Syrah?
Syrah bevorzugt sonnige und trockene Regionen, da die Trauben viel Wärme benötigen, um voll auszureifen. Ein warmes Klima fördert die Entwicklung des Zuckers und damit den Alkoholgehalt und die Konzentration der Aromen. Genau aus diesem Grund gedeiht die Rebsorte in Australien und in der Rhône-Region. Shiraz ist nicht sehr frostbeständig, weshalb er in Regionen mit milden Wintern besser gedeiht. Temperaturen unter -15 °C können erhebliche Schäden verursachen.
Syrah bevorzugt gut durchlässige Böden mit ausreichender Feuchtigkeit, aber ohne Staunässe. Zu fruchtbare Böden sollten vermieden werden, da sie übermäßiges Wachstum fördern und die Qualität der Trauben beeinträchtigen können. In Australien zum Beispiel tragen rote Lehmböden zur Intensität der Weine bei. Shiraz ist eine robuste Rebsorte, die sich gut an unterschiedliche klimatische Bedingungen anpassen kann. Das erklärt, warum sie weltweit angebaut wird, von Frankreich bis Australien, Südafrika und Südamerika.
Welche Anbaugebiete sind für Syrah bekannt?
Wir haben bereits festgestellt, dass das Rhônetal und Australien die besten Weine aus dieser Rebsorte hervorbringen. Dennoch lohnt es sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, denn auch in anderen Ländern und Regionen werden faszinierende Weine aus Shiraz oder Syrah erzeugt.
- Nördliches Rhônetal, Frankreich: In Appellationen wie Hermitage, Côte-Rôtie, Cornas und Saint-Joseph ist Syrah oft die einzige zugelassene Rotweinsorte. Die Weine aus dieser Region sind elegant, würzig und komplex, mit Noten von schwarzem Pfeffer, Veilchen und dunklen Früchten. Sie zeichnen sich durch eine lebendige Säure und ein ausgezeichnetes Alterungspotenzial aus.
- Barossa Valley, Australien: Das Barossa Valley ist das berühmteste Shiraz-Anbaugebiet Australiens und wird oft als das "Herzland" des Shiraz bezeichnet. Die Weine sind kräftig, fruchtig und vollmundig mit Aromen von reifen Pflaumen, Blaubeeren, Schokolade und Vanille. Sie haben oft einen hohen Alkoholgehalt.
- McLaren Vale, Australien: Diese Region liegt südlich von Adelaide und ist für ihre komplexen Shiraz-Weine bekannt. Die Weine aus McLaren Vale verbinden einen vollen Fruchtkörper mit einer samtigen Textur und würzigen Noten. Sie sind oft etwas eleganter als die Weine aus dem Barossa Valley.
- Stellenbosch, Südafrika: Stellenbosch ist eine der wichtigsten Weinbauregionen Südafrikas und bekannt für seine hochwertigen Shiraz-Weine. Die Weine zeichnen sich durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fruchtaromen (Brombeeren, Pflaumen) und würzigen Noten wie Pfeffer und Nelken aus. Oft sind auch rauchige Nuancen zu erkennen.
- Heathcote, Australien: Eine kleine australische Region in Victoria, die für ihre mineralhaltigen Shiraz-Weine bekannt ist. Die Weine aus Heathcote sind elegant, mit einer feinen Säure und Noten von dunklen Beeren und Kräutern.
Welche Speisen passen gut zum Syrah?
Shiraz ist ein klassischer Begleiter zu gegrilltem Fleisch wie Steaks, Lammkoteletts oder Schweinerippchen. Die Röstaromen des Fleisches ergänzen perfekt die rauchigen und würzigen Noten des Weins. Vollmundige Shiraz-Weine passen hervorragend zu saftigen Schmorgerichten wie Rinderrouladen oder Braten mit aromatischen Saucen. Geschmacksintensive Wildgerichte wie Reh oder Wildschwein harmonieren perfekt mit den komplexen Aromen des Shiraz.
Ein fruchtig-würziger Syrah passt dagegen gut zu Pasta mit Fleischbolognese oder Tomatensaucen, da die Säure des Weins die Tomatenaromen ausgleicht. Reife Hartkäsesorten wie Cheddar, Gouda, Parmesan oder Gruyère passen übrigens sehr gut zu Shiraz-Weinen. Die salzigen und nussigen Aromen des Käses ergänzen die Fruchtigkeit und Würzigkeit des Weins. Aufgrund der Tannine des Shiraz sollten milde Weichkäse vermieden werden.
3 interessante Fakten über Syrah
- In Australien wird aus Shiraz sogar schäumender Rotwein gemacht! Down Under ist der so genannte Red Sparkling ein echtes Kultgetränk.
- Shiraz wird in Südafrika seit dem 17. Jahrhundert angebaut. Heute ist er eine der wichtigsten roten Rebsorten des Landes.
- Mit rund 181.000 Hektar Anbaufläche gehört der Shiraz zu den Top 10 der weltweit am häufigsten angebauten Rebsorten.