
Grüner Veltliner
Der Grüne Veltliner darf als Österreichs Superklasse bezeichnet werden, sein "pfeffriger" Abgang ist ebenso legendär wie die hochkomplexen Smaragdweine aus der Wachau. Diese weiße Rebsorte ist der vinophile Nationalschatz Österreichs, aber auch in anderen Ländern ist sie zu finden, wenn auch nur in geringem Ausmaß, aber ihre Beliebtheit nimmt rapide zu.
Die Palette der Grüner Veltliner-Weine reicht von sehr trockenen Weinen (Ernte im September) bis hin zu Süßweinen (Ernte im Dezember).
Geschmack
Diese Weine haben ihren eigenen Charakter; sie können sehr einfach frisch und leicht würzig sein, aber auch sehr konzentriert und vollmundig. Typisch sind Aromen von Birne, Pfirsich, Zitrusfrüchten und Paprika.
Woher kommt die Rebsorte Grüner Veltliner?
Wenn man bedenkt, wie weit der Grüne Veltliner in Österreich verbreitet ist, ist es nur logisch, dass seine Wurzeln hier liegen. Wahrscheinlich wurde die Traube bereits im Mittelalter in Niederösterreich an der Donau angebaut - damals allerdings noch unter dem Namen "Grüner Muskateller". Erst im 18. Jahrhundert taucht der Name Grüner Veltliner zum ersten Mal in Dokumenten auf. Das Erstaunliche daran ist, dass es keinerlei Verwandtschaft zu den anderen existierenden Veltliner-Rebsorten gibt. Genetische Analysen haben ergeben, dass der Grüne Veltliner aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Traminer und einer alten Rebsorte aus St. Georgen im Burgenland entstanden ist.
Im 20. Jahrhundert erlebte die Rebsorte dank moderner Anbaumethoden wie der Hochkultur nach Lenz Moser einen Aufschwung. Diese Methode ermöglichte eine bessere Ertragskontrolle und führte zu einer deutlichen Qualitätssteigerung. Heute nimmt der Grüne Veltliner rund ein Drittel der gesamten Rebfläche Österreichs ein und ist damit die wichtigste einheimische Rebsorte des Landes.
Grüner Veltliner weltweit
Obwohl der Grüne Veltliner stark mit Österreich verbunden ist, hat er auch international Fuß gefasst. In Europa wird er in Ländern wie Deutschland (insbesondere Rheinhessen), Italien (Südtirol) und der Slowakei angebaut.
In Übersee ist sie in Neuseeland, Australien und den Vereinigten Staaten zu finden, wo die Winzer die Sorte wegen ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Terroirs schätzen. Vor allem Neuseeland und Kalifornien haben ein großes Potenzial für den Grünen Veltliner, da dort ähnliche klimatische Bedingungen wie in Österreich herrschen. Im Vergleich zu Chardonnay oder Sauvignon Blanc spielt der Grüne Veltliner international allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Von den knapp 19.000 Hektar weltweit liegen allein 15.000 Hektar in Österreich.
Wie schmeckt der Grüne Veltliner?
Einen typischen Grünen Veltliner erkennt man sofort, wenn man ihn probiert. Denn er hat das legendäre "Pfefferl" im Abgang. Ob es sich dabei um grünen, weißen oder schwarzen Pfeffer handelt, darüber gehen die Meinungen oft auseinander, bleiben wir bei dem Überbegriff "Pfeffer". Hinzu kommen in der Regel fruchtige Noten wie grüner Apfel, Birne, Grapefruit und Quitte.
Bei reiferen Weinen können auch exotische Früchte wie Mango und mineralische Noten dominieren. Der Geschmack des Grünen Veltliners ist je nach Lage und Reifung sehr unterschiedlich. Leichte Varianten sind frisch, säurebetont und belebend, während hochwertige Exemplare aus späten Ernten und mit Fassausbau eine cremige Textur und einen komplexen Geschmack aufweisen können. Die Vielfalt reicht von einfachen Tafelweinen bis zu Spitzenweinen mit phänomenalem Alterungspotenzial. Während ein junger und frischer Grüner Veltliner bei 8 bis 10 °C genossen werden sollte, empfiehlt sich für gereifte Weine und Smaragde eine Trinktemperatur zwischen 10 und 12 °C.
Was sind die idealen Wachstumsbedingungen für den Grünen Veltliner?
Grüner Veltliner gedeiht besonders gut in gemäßigten Klimazonen mit ausreichenden Niederschlägen. Tiefgründige Lössböden bieten ideale Bedingungen für die Rebsorte, da sie Wasser gut speichern können. Allerdings ist der Grüne Veltliner empfindlich gegenüber Trockenheit und Krankheiten wie Falscher Mehltau oder Chlorose. Die besten Ergebnisse erzielt der Grüne Veltliner in Regionen mit kühlen Nächten, die zur Erhaltung des Säuregehalts beitragen. All diese guten Voraussetzungen sind in ganz Österreich in Hülle und Fülle vorhanden. Kein Wunder also, dass die Rebsorte dort der absolute Star ist.
Welche Anbaugebiete sind für den Grünen Veltliner bekannt?
Sie erwarten jetzt wahrscheinlich, dass wir hier nur österreichische Weinregionen auflisten. Und damit liegen Sie nicht ganz falsch. Die meisten Reben stehen in der Alpenrepublik. Aber um das Gesicht zu wahren, haben wir neben dem österreichischen Schwerpunkt noch zwei weitere Regionen für Sie auf Lager.
Wachau, Österreich: In kaum einer anderen Region werden so viele prestigeträchtige Weine aus Grünem Veltliner erzeugt wie in der Wachau. Das Gebiet liegt an der Donau und bietet ein einzigartiges Terroir aus Urgesteinsböden und einem kühlen, kontinentalen Klima. Die Kombination aus steilen Terrassen und kühlen Nächten bringt wirklich große Weine hervor. Hinzu kommt die Qualitätseinstufung mit Steinfeder, Federspiel und Smaragd, wobei der Smaragd die absoluten Spitzenweine sind.
Weinviertel, Österreich: Das Weinviertel ist das größte Weinbaugebiet Österreichs - und mit 6.800 Hektar auch das Epizentrum des Grünen Veltliners. Tiefgründige Lössböden und ein gemäßigtes Klima bringen frische, würzige Weine mit dem typischen "Pfefferl" hervor.
Kremstal, Österreich: Im Kremstal gedeiht der Grüne Veltliner auf luftigen Lössböden und profitiert von warmen Sommern und kühlen Nächten im Herbst. Diese Bedingungen führen zu eleganten Weinen mit feiner Würze und ausgeprägter Frucht.
Kamptal, Österreich: Im Kamptal reichen die Böden von Löss bis Urgestein, was eine große Stilvielfalt geradezu garantiert. Die Grünen Veltliner sind oft kräftig, würzig und haben eine klare Struktur.
Marlborough, Neuseeland: Man mag es kaum glauben, aber es stimmt: In Marlborough, Neuseeland, gewinnt der Grüne Veltliner zunehmend an Bedeutung. Das Klima mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten sowie die kiesigen Böden bieten ideale Bedingungen für die Sorte. Die Weine aus Marlborough zeichnen sich durch lebendige Frische, exotische Fruchtaromen und gut eingebundene Säure aus.
Südtirol, Italien: In Südtirol, vor allem im Eisacktal, wird Grüner Veltliner auf kiesigen, steinigen Böden angebaut. Die Höhenlage zwischen 500 und 650 Metern und das alpine Klima bringen elegante Weine mit einer feinen Mineralität und einer ausgeprägten Säure hervor.
Berühmte Grüne Veltliner-Weine
Franz Hirtzberger

2019
Ausverkauft weiterlesen
F.X. Pichler

2018
(Magnum) Ausverkauft weiterlesen
Weingut Emmerich Knoll

2020
Ausverkauft weiterlesen
Weingut Prager

2018
Ausverkauft weiterlesen
Welche Speisen passen gut zu Grünem Veltliner?
Grüner Veltliner ist ein echter Allrounder, der sowohl zu leichten als auch zu deftigen Gerichten passt. Der absolute Klassiker mit Grünem Veltliner ist natürlich das Wiener Schnitzel. Der knusprige Paniermantel und das zarte Fleisch werden durch die Frische und Würze des Grünen Veltliners perfekt ergänzt. Gebratener oder gegrillter Zander oder Forelle sind mit jungen, spritzigen Grünen Veltlinern ein Genuss - ebenso wie mit Sushi.
Darüber hinaus gilt Grüner Veltliner als einer der besten Begleiter zu Spargel - ob mit Sauce Hollandaise, Zitronenbechamel oder au naturel zubereitet. Seine Frische und Würze unterstreichen den zarten Geschmack des Spargels. Übrigens: Mild-würzige Käsesorten wie gereifter Bergkäse harmonieren gut mit Grünem Veltliner, da ihre Säure die Cremigkeit des Käses ausgleicht. Und wenn Sie einen komplexen Grünen Veltliner Smaragd aus der Wachau aufmachen, genießen Sie ihn am besten zu einem Schweinsbraten oder einer Schweinshaxe. Die Würze und Struktur passen perfekt zu solch herzhaften Gerichten.
Drei interessante Fakten über den Grünen Veltliner
- Bis ins 20. Jahrhundert wurde der Name "Grüner Muskateller" für den Grünen Veltliner verwendet.
- Die ältesten Rebstöcke stehen in Stützenhofen in Niederösterreich. Sie sind über 150 Jahre alt.
- In Österreich ist der Grüne Veltliner vor allem im Sommer als "Schorle" beliebt.