Brunello di Montalcino
Ein toskanischer Wein mit Geschichte: Der Brunello di Montalcino ist einer der komplexesten und langlebigsten Rotweine, die Italien zu bieten hat. Die Weine aus dem Süden der Toskana inspirieren seit langem die gesamte Weinwelt.
Die besten Weine aus Brunello di Montalcino
Ein toskanischer Wein mit Geschichte: Der Brunello di Montalcino ist einer der komplexesten und langlebigsten Rotweine, die Italien zu bieten hat. Die Weine aus dem Süden der Toskana begeistern schon seit langem die gesamte Weinwelt. Lassen Sie sich die Vielfalt der Weine nicht entgehen und entdecken Sie Brunello di Montalcino bei Best of Wines.
Trauben in Weinen aus Brunello di Montalcino
Was für ein Wein ist der Brunello?
Zusammen mit dem Barolo und dem Amarone della Valpolicella ist der Brunello di Montalcino einer der drei großen Rotweine Italiens. Und wo wir gerade beim direkten Vergleich sind: Von diesen dreien ist der Brunello di Montalcino derjenige mit dem höchsten Durchschnittspreis. Sein Ruf und sein Preis beruhen in diesem Fall auf der außergewöhnlichen Qualität des Weins, der jung genauso viel Genuss verspricht wie im Alter. Der einzige Unterschied ist, dass der Wein im Alter einen ganz anderen Charakter hat. Aber tauchen wir erst einmal in die spannende Geschichte des Brunello di Montalcino ein.
Woher kommt der Brunello?
Wie der Zusatz "di Montalcino" bereits andeutet, gedeihen die Sangiovese-Trauben für den Brunello rund um das beschauliche Städtchen Montalcino in der südlichen Toskana. Willkommen in Mittelitalien! Die 2.000 Hektar Weinberge verteilen sich auf Flächen, die nicht ganz so hoch sind wie beispielsweise im Chianti. Da die Hügel auch etwas sanfter sind, ist das Klima hier auch etwas wärmer.
Hinzu kommen die Galstro-Böden. Beides sorgt dafür, dass die Trauben ein intensives Aroma entwickeln. Da das Wetter rund um Montalcino sehr gut und vor allem bis in den Spätherbst hinein meist sehr trocken ist, kann die Ernte meist spät beginnen. Das macht die Trauben noch intensiver. Der Brunello di Montalcino erhielt 1966 zum ersten Mal den DOC-Status und damit eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Im Jahr 1980 wurde er zur DOCG aufgewertet.
Warum heißt der Brunello eigentlich Brunello?
Im Englischen bedeutet "bruno" "braun". Im 14. Jahrhundert wurde es verwendet, um die Farbe eines Weins aus Montalcino zu beschreiben, der durch Oxidation braun geworden war. Dieser Wein hat jedoch nichts mit dem heutigen Brunello zu tun. Tatsächlich wurde der Name Brunello von dem Winzer Ferruccio Biondi Santi geprägt, der bereits Mitte des 19. Jahrhunderts die Vision hatte, einen einzigartigen und großen Wein zu schaffen. Wie es der Zufall wollte, entdeckte Ferruccio Biondi Santi eines Tages in seinem Weinberg eine Rebe, deren Trauben völlig anders aussahen als die Sangiovese-Trauben, die um sie herum wuchsen.
Biondi Santi dachte, er hätte eine neue Rebsorte entdeckt - und nannte sie wegen der bräunlichen Farbe der Beerenhäute Brunello. Was der Winzer damals natürlich nicht wissen konnte, war, dass es sich in Wirklichkeit um eine Sangiovese-Sorte handelte. Aber das wurde erst um die Jahrtausendwende endgültig geklärt. An dieser Stelle kann man dem Mann also verzeihen. Aber es war nicht nur die Rebsorte, die sich Ferruccio Biondi Santi für seinen Brunello ausdachte, sondern auch eine ganz besondere Art der Weinbereitung.
Wie wird der Brunello hergestellt?
Ferruccio Biondi Santi hat seinen Brunello besonders lange in Holzfässern ausgebaut. Nun, am Ende des 19. Jahrhunderts war das nicht so ungewöhnlich, denn die Weine der Region wurden sogar ausschließlich in Holzfässern verkauft. Aber Biondi Santi machte es anders. Als er 1880 in Siena seinen Wein zum ersten Mal probieren ließ, füllte er ihn zuerst in Flaschen ab. Eine kleine Sensation in der Toskana! Übrigens kam der erste Jahrgang erst 1888 auf den Markt - so lange ließ der Winzer seinen Brunello di Montalcino in der Flasche reifen!
An diesen langen Reifezeiten hat sich bis heute wenig geändert. Ein Brunello muss mindestens 42 Monate in slawonischen Eichenfässern reifen - und dann noch einmal 24 Monate in der Flasche. Kaum ein anderer italienischer Rotwein wird so lange gelagert oder hat eine so lange Flaschenreife! Bis heute darf ein Brunello di Montalcino ausschließlich aus Sangiovese hergestellt werden. Nachdem die Rebsorte Brunello in Sangiovese Grosso umbenannt wurde (wegen der großen Trauben), hat man inzwischen herausgefunden, dass der Boden für die großen Trauben verantwortlich ist. Deshalb wird die anders aussehende Rebsorte rund um Montalcino jetzt einfach Sangiovese genannt.
Warum ist der Brunello so teuer?
Die Tatsache, dass ein Brunello di Montalcino zu den teuersten Rotweinen Italiens zählt, ist zum Teil auf die lange Reifezeit zurückzuführen. Immerhin dauert es von der Ernte bis zum ersten Verkauf mindestens 5,5 Jahre, bis ein Weingut mit seinem Brunello etwas verdient. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man immer mehrere Jahrgänge im Keller hat. Da braucht man per se viel Platz. Ein weiterer Grund sind die sehr hohen Preise, die ein Winzer für einen Hektar Weinberg zahlen muss. Wenn man einen Hektar kaufen will, muss man bis zu einer Million Euro auf den Tisch legen!
Der dritte und letzte Faktor ist natürlich das Prestige. Bis in die 1920er Jahre hatte das Weingut Biondi Santi praktisch ein Monopol auf den Brunello. Doch aufgrund ihres Erfolges zogen andere Winzer nach. Dadurch wurde die Menge erhöht, so dass der Wein auch außerhalb der Region verkauft werden konnte. Doch dann kam es zu einigen Katastrophen. Zunächst zerstörte die Reblaus große Teile der Toskana, 1929 schlug die Weltwirtschaftskrise mit voller Wucht zu - und dann begann der Zweite Weltkrieg. Davon erholten sich die Brunello-Winzer nur langsam. Im Jahr 1960 bewirtschafteten 11 Winzer gerade einmal 63 Hektar! Doch mit der Einführung der geschützten Ursprungsbezeichnung kam die Brunello-Produktion wieder in Schwung. Weingüter wie Biondi Santi, Cupano, Poggione, Salvioni, Soldera, La Fiorita, Podere le Ripi und Cerbaiona sorgten dafür, dass der Brunello heute in der ganzen Welt gefragt ist.
Winzer
Wie schmeckt der Brunello?
Die einzige Frage, die bleibt, ist die nach dem Geschmack. Ein junger Brunello leuchtet in einem satten Rubinrot, je reifer er ist, desto mehr tendiert er zu einem Granatrot. Der Wein hat ein intensives Aroma von Kirschen und Pflaumen, aber auch von Tabak und Kräutern. Mit zunehmender Reife kommen auch Noten von Karamell und Unterholz hinzu. Die Tannine sind anfangs fest, aber dennoch seidig. Je älter der Wein wird, desto seidiger werden die Tannine. Ob kraftvoll jugendlich oder harmonisch gereift, ein Brunello ist immer elegant und besticht durch einen enorm langen Abgang.
Aufgrund seiner Intensität ist ein Brunello di Montalcino der perfekte Begleiter für Wild und Schmorgerichte. Er kann aber auch zu Perlhuhn oder Ente genossen werden. Ebenso köstlich ist er zu Lammgerichten aller Art - oder zu gebratenen Auberginen. Entdecken Sie jetzt die Vielfalt des Brunello bei Best of Wines!