Chablis
In Burgund ist Chablis für seine hellen, strahlenden Chardonnays der Spitzenklasse bekannt - Weißweine mit einer stahligen Säure und einer beeindruckenden Mineralität. Die Region produziert aber auch Grands Crus, die viel komplexer und gehaltvoller sind. Diese Weine können eine Ewigkeit lang gelagert werden.
Die besten Weine in Chablis
Weißweine mit einer stahligen Säure und einer beeindruckenden Mineralität - dafür steht das Chablis im Burgund. In der Region gibt es aber auch Grands Crus, die mit viel Komplexität und einem vollen Körper aufwarten. Und die eine kleine Ewigkeit reifen können.
Wo genau liegt Chablis?
Es mag überraschen, dass Chablis als Teil von Burgund betrachtet wird. Das liegt daran, dass die Unterregion etwa 150 Kilometer von Dijon entfernt ist - und damit näher an der Côte des Bar in der Champagne liegt als an Burgund selbst. Genau diese geografische Lage macht Chablis sozusagen zu einer kleinen Enklave.
Die 5.500 Hektar Weinberge schmiegen sich an die Ufer des Flusses Serein. Das Anbaugebiet ist in vier verschiedene Appellationen unterteilt. Die Basisqualitäten, die am weitesten von der Serein entfernt auf jüngeren Böden erzeugt werden, werden Petit Chablis genannt. Die Reben, die die Trauben für den Chablis liefern, stehen ebenfalls nicht direkt am Ufer der Serein, haben aber ältere Böden. Alle Weine, die an beiden Ufern des Flusses auf sehr alten Böden erzeugt werden, dürfen sich Chablis Premier Cru nennen. Und dann gibt es noch die sieben Chablis Grands Crus, die sich am rechten Ufer der Serein auf einem kleinen Hügel direkt nebeneinander befinden.
Welche Trauben werden im Chablis?
Im Chablis kann es nur einen geben. Nämlich Chardonnay. Tatsächlich wird ausnahmslos jeder Chablis-Wein ausschließlich aus Chardonnay gekeltert. Angeblich führten die Mönche der Zisterzienser-Abtei Pontigny die Rebsorte im Mittelalter in der Region ein. Belege gibt es dafür aber nicht. Obwohl es im Chablis für Chardonnay eigentlich viel zu kalt ist, haben die Winzer ihren Rebsortenspiegel trotzdem nie geändert. Selbst nach der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts, als es zu einem Massensterben unter den Weinstöcken kam und die Rebfläche auf gerade einmal 500 Hektar schrumpfte, kultivierte man danach ausschließlich Chardonnay. Da fragt man sich doch automatisch, warum? Die Antwort findet man in den Böden, denn die machen das Klima mehr als wett. Jedenfalls wenn es um Chardonnay geht.
Winzer
Klima und Böden im Chablis
Wir haben es ja schon angedeutet: Im Chablis herrscht ein sehr kühles Kontinentalklima. Damit einher gehen regelmäßig starke Spätfröste, die inzwischen schon mehrfach die kompletten Knospen haben erfrieren lassen, sodass es kaum eine Ernte für die Winzer gab. In den 1950er-Jahren waren die Fröste derart hart und katastrophal, dass die ganze Region am Hungertuch nagte! Das änderte sich erst in den 1960er-Jahren, als die Winzer mit Öl betriebene Öfen in ihren besten Lagen aufstellten, um ihre Reben zu schützen. Inzwischen gibt es zahlreiche Frostschutzmaßnahmen im Chablis. Gegen den Hagel, der nach wie vor im Spätsommer und Frühherbst ein regelmäßiger Gast ist, hat man indes noch kein Mittel gefunden.
Warum also tun sich die Winzer im Chablis das dann noch alles an? Wegen der Böden! Die Reben für den Petit Chablis stehen zum Beispiel auf dem sogenannten Portland-Kalkstein. Das ist ein brauner und harter Kalkstein, der im Jura-Zeitalter - und damit vor etwa 200 Millionen Jahren entstanden ist. Noch beeindruckender ist allerdings der restliche Boden im Chablis, der von Kimmeridge geprägt ist. Das ist ein kühler und sehr kalkhaltiger Tonboden mit Einschlüssen von fossilen Muschelsedimenten. Er formte sich ebenfalls im Jura-Zeitalter, ist aber noch ein wenig älter als der Portland-Kalkstein. Chardonnay reagiert auf diesen Boden, den man ansonsten nur noch in der Champagne und an der Küste Südenglands findet, besonders stark und transportieren dessen ausgeprägte Mineralik in die Weine.
Die Grand Crus des Chablis
Die Grand Cru Weinberge von Chablis sind:
- Blanchots
- Les Clos
- Valmur
- Grenouilles
- Vaudesirs
- Preuses
- Bougros
Wie schmeckt ein Wein aus dem Chablis?
Je nach Qualitätsstufe können die Chablis-Weine sehr unterschiedlich schmecken. Ein Petit Chablis ist zum Beispiel sehr fruchtig, mit charmanten Zitrus-Anklängen und Noten von weißem Pfirsich oder Golden Delicious. Oft kommt auch noch eine schöne Feuerstein-Note hinzu, die dem Boden zu verdanken ist. Ein Chablis indes ist an seiner lebendigen Frische sehr gut zu erkennen. Hier ist die Mineralität nachraffinierter und wird von Aromen wie frisch gemähtem Heu, Minze oder auch Lindenblüten flankiert.
Wie anders ist da ein Chablis Premier Cru! Zu den mineralischen Anklängen gesellen sich hier oft florale Nuancen. Der Wein an sich hat eine höhere Intensität und ist bereits deutlich komplexer. Außerdem sollte man ihn noch ein paar Jahre reifen lassen. Denn in jungen Jahren wirkt er oft verschlossen. Vier oder fünf zusätzliche Jahre auf der Flasche können da wahre Wunder bewirken. Den krönenden Genussabschluss bildet der Chablis Grand Cru. Dieser wird nicht wie die anderen Exemplare im Edelstahltank, sondern im Eichenfass ausgebaut. Das verleiht ihm eine cremige Textur - und die Struktur wird dadurch komplexer. Zugleich brillieren die Weine mit derart viel Mineralik, dass die Säure fast schon stahlig über die Zunge rollt. Auch der Grand Cru profitiert von einer weiteren Flaschenreife. Aber Achtung! Zwischen seinem vierten und fünften Lebensjahr verschließt er sich gerne komplett. Das brennt man recht gut. Denn dann schmeckt er, wie nasse Wolle riecht. Sollte Ihnen das mal passieren, dann machen Sie die nächste Flasche bitte erst zwei Jahre später auf, um auf der sicheren Genussseite zu sein.
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Welches Essen passt zu einem Chablis?
So unterschiedlich wie die Chablis-Weine sind, so vielfältig können auch die dazu gereichten Gerichte sein. Ein Petit Chablis eignet sich hervorragend als Aperitif oder als Begleitung zu einem knackigen Salat. Ein Chablis indes passt prima zu einer Pasta mit einer cremigen Sauce oder zu einem schlotzigen Risotto. Auch gegrillter Lachs oder eine gebratene Forelle sind ein Hochgenuss dazu. Zu einem leicht gereiften Chablis Premier Cru reichen wir am liebsten mittelalte Käsesorten oder gegrilltes Geflügel. Zu einem Chablis Grand Cru darf es dann auch schon einmal Kalb oder Fasan sein. Und wenn Sie sich mal nicht entscheiden können, welcher Chablis am besten zu Ihnen und Ihrem Gaumen passt, dann kontaktieren Sie uns einfach. Best of Wines hilft Ihnen sehr gerne dabei, Ihren Genuss mit unserem sorgfältig kuratierten Sortiment zu maximieren.