Sauternes
Willkommen im Dessertwein-Paradies. Während Bordeaux für seine Rotweine bekannt ist, ist die Appellation Sauternes so etwas wie eine verführerische Süßwein-Enklave in dieser renommierten französischen Region. Hier werden köstliche und seltene Weine hergestellt, die eine kleine Ewigkeit gelagert werden können.
Die besten Weine aus Sauternes
Willkommen im Dessertwein-Paradies. Während Bordeaux für seine Rotweine bekannt ist, ist die Appellation Sauternes so etwas wie eine verführerische Süßwein-Enklave in dieser renommierten französischen Region. Hier werden köstliche und seltene Weine produziert, die eine kleine Ewigkeit gelagert werden können.
Weine von Chateau D'Yquem, Chateau Rieussec, Chateau Climens, um nur einige zu nennen, machten die Region berühmt. Die Weine werden aus den Rebsorten Sémillon (50%), Sauvignon Blanc (45%) und Muscadelle (5%) hergestellt. Das Klima ist ideal für das Wachstum der Edelfäule (Botrytis cinerea).
Wo genau liegt die Appellation Sauternes?
Lassen Sie uns gemeinsam in den Süden von Bordeaux reisen. Denn die Appellation Sauternes liegt etw 40 Kilometer von der Stadt Bordeaux entfernt. Sie grenzt nördlich an der anderen Bordelais-Süßwein-Appellation Barsac und ist ansonsten in der Appellation Graves eingebettet. Die gut 1.700 Hektar umfassende Rebfläche befindet sich vor allem an den beiden Flüssen Garonne und Ciron. Die Flussnähe ist für die Entstehung der Weine enorm wichtig. Aber darauf gehen wir später noch einmal genauer ein. Weinbau wird in Sauternes seit dem Mittelalter betrieben. Bereits im 17. Jahrhundert begannen niederländische Händler, süße Weißweine aus dieser Region zu exportieren.
Die Weine aus Sauternes wurden 1855 im Rahmen der berühmten Bordeaux-Klassifikation in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Diese Klassifikation wurde ursprünglich für die Weltausstellung in Paris erstellt und unterscheidet zwischen Premier Cru Supérieur, Premiers Crus und Deuxièmes Crus. Château d’Yquem ist übrigens das einzige Weingut mit dem Status Premier Cru Supérieur - was seine herausragende Qualität unterstreicht.
Welche Trauben werden in Sauternes angebaut?
Ohne Zweifel ist Sauternes DAS Paradies für weiße Rebsorten. Denn schließlich sind hier auch nur die weißen Dessertweine klassifiziert. Obwohl die Süßweine allesamt höchst unterschiedlich sind, sind tatsächlich nur drei weiße Trauben zugelassen. Die Hauptrebsorte ist hier ganz klar Sémillon. Sie macht in der Regel mindestens 60% in den Cuvées aus. Der Anteil von Sauvignon Blanc liegt meist bei 20 bis 30%, während Muscadelle oft nur in homöopathischen Mengen verwendet wird, um eine leicht blumige Note in den Wein zu bringen.
Normalerweise dominiert ja Sauvignon Blanc die weißen Cuvées. Dass in Sauternes aber Sémillon der große Star ist, hat einen guten Grund. Denn die Traube ist besonders anfällig für die sogenannte Edelfäule. Genau diese ist für die Produktion von Sauternes-Süßweinen unerlässlich. Damit sie entstehen kann, braucht es ganz bestimmte Witterungsbedingungen. Höchste Zeit also, dass wir uns das Klima anschauen - und die Besonderheit mit der Edelfäule einmal genauer erklären.
Botrytis: Edelfäule
Botrytis cinerea ist der Pilz, der dann Edelfäule verursachen kann. Dies geschieht aber nur, wenn die Sonne die Trauben ab Mittag wieder trocknet. Genau das ist in Sauternes der Fall. Wenn der Nebel nicht abtrocknet, entwickelt sich Botrytis cinerea zur so genannten Graufäule. Diese führt dazu, dass die Trauben am Rebstock faulen und unbrauchbar werden. Ganz anders ist die Edelfäule. Sie impft ihre Enzyme in die einzelnen Beeren ein, nachdem sie sich durch die Schale gearbeitet hat. Genau das sorgt für einen höheren Zuckergehalt bei gleichbleibender Säure - und für die unverwechselbaren Aromen von kandierten Früchten. Diese stammen nämlich von der Edelfäule und nicht von der Traube selbst.
Klima und Böden in Sauternes
Wie überall in Bordeaux sorgt der Atlantik auch in Sauternes für ein maritimes Klima. Viel entscheidender für die Weine sind jedoch die beiden Flüsse Ciron und Garonne, vor allem im Spätsommer und Herbst. Die Ciron bringt kühle Luftströme, während die Garonne für wärmere Temperaturen sorgt. Diese Kombination führt im Herbst zu Morgennebel, der das Wachstum von Botrytis cinere
Genau aus diesem Grund ist Sauternes eine der wenigen Appellationen im Bordeaux, bei denen die klimatischen Bedingungen wichtiger sind als der Boden. Dennoch sollte der Boden nicht unerwähnt bleiben. In Sauternes findet man hauptsächlich Kieselsteine, Ton und Kalkstein. Kieselsteine speichern tagsüber die Wärme und geben sie nachts wieder ab, was die Reifung der Trauben fördert. Kalkstein hingegen verleiht den Weinen Finesse und Eleganz. Die Böden sind also keineswegs unerheblich.
Berühmte Sauternes-Winzer
Aus Sauternes kommen einige der besten Dessertweine der Welt. Der bekannteste Erzeuger ist Chateau d'Yquem, der in der Bordeaux-Klassifikation von 1855 als "Superior First Growth" eingestuft wird. Andere bekannte Weingüter sind Chateau Guiraud und Chateau Lafaurie-Peyraguey.
Winzer
Wie schmeckt ein Wein aus Sauternes?
Obwohl sich die Assemblage der Cuvées von Château zu Château erheblich unterscheiden kann, gibt es bei den Dessertweinen aus Sauternes doch viele gemeinsame Nenner, sodass sich der typische Stil sehr gut beschreiben lässt. Da wären zum einen die hohe Zucker- und Säure-Konzentrationen, die in perfekter Balance zueinanderstehen. Genau deswegen ist ein Sauternes niemals klebrig am Gaumen, sondern bezirzt mit einer schönen Lebendigkeit.
Typisch sind auch die Anklänge von Aprikose, Pfirsich, Zitrusfrüchten, Honig und kandierten Früchten, sowie nussige Aromen und ein Hauch von Safran. Neben den klassischen Süßweinen gibt es auch trockene Weißweine aus der Region. Diese sind jedoch weniger bekannt und werden meist lokal konsumiert.
Welches Essen passt zu einem Süßwein aus Sauternes?
Ob nun Crème Brûlée oder Obsttarte, Mousse au chocolate oder Eis - ein Süßwein aus Sauternes ist ein idealer Begleiter zu Desserts aller Arten. Wer jetzt aber denkt, dass nur Süßspeisen zu den diesen außergewöhnlichen Gewächsen passen, für den haben wir ein paar Überraschungen parat. Probieren Sie doch einmal einen Sauternes zu Foie Gras! Die Süße des Weins kontrastiert nämlich wunderbar die salzige Cremigkeit der Gänsestopfleber. Genau diesen Kontrast findet man auch, wenn man einen Sauternes mit Blauschimmelkäse wie Roquefort kombiniert. Ein Gedicht für den Gaumen! Und dann kann man einen Sauternes auch noch als Geheimwaffe zu besonders scharfen Gerichten wie einem Thai-Curry einsetzen. Denn der Restzucker des Weins kleidet den kompletten Gaumen sanft aus und schützt ihn so vor besonders feurigen Chilis und Co. Probieren Sie es einfach mal aus!
Und vor allem: Geben Sie dem Sauternes Zeit! Aufgrund seines hohen Säuregehalts kann dieser Süßwein nämlich nicht nur Jahre, sondern sogar mehrere Jahrzehnte reifen. Ihre Geduld wird dann mit wunderschönen Tertiär-Aromen wie Rumtopf, Tabak und exotischen Gewürzen belohnt. Lassen auch Sie sich von der Strahlkraft der Sauternes-Weinen begeistern und entdecken Sie die edlen Gewächse bei Best of Wines.